Getanzte Gedichte
Ein Kultur.Forscher!-Projekt unter der Leitung der Künstlerin Petra Rühl
26.6.2012
Die Schülerinnen des 7. und 8. Jahrgangs hatten sich mit Gedichten aus verschiedenen Ländern auseinandergesetzt und diese am Schluss tänzerisch und theatralisch vorgestellt. Beim Vortrag nutzten sie geschickt ihre familiären Sprachkenntnisse. Eindrucksvoll wurden die Gedichttexte in Handlungen umgesetzt und mit tänzerischen Elementen ergänzt. Während der Erarbeitung hatten die Schülerinnen Gedichte und Texte gestammelt, gestottert, geflüstert, zerhackt, zerschnitten, gesungen, gelallt ... vorgetragen. Sie haben Worte in Bewegung gebracht und sie im Liegen, im Stehen und im Gehen erkundet. Sie haben zu und zwischen den Worten von Gedichten getanzt - Sprache atmen lassen und Stille hörbar gemacht. So entstanden spontane und geplante Szenen als Solo, Duette und in Gruppenperformances.
Für die Präsentation hatten sie sich einen ganz besonderen Ort, unseren Schülergarten, ausgesucht. Gezielt wurden Baumstümpfe, Gebüsch, Wildwuchs und Rasenflächen in die Präsentation eingebaut.
Im Park
Der Zollstock
"Siehst du diesen Zollstock", spricht er;
"dieser Zollstock ist ein Dichter:
Brich mit Kunst ihn hin und wieder,
nütze seine vielen Glieder,
und ein Baum erwächst daraus
und ein Kirchturm und ein Haus
und ein Fenster und ein Ofen
und eine Sphinx für Philosophen!
Wolken von besondrer Schwere,
Schiffe hinten auf dem Meere,
Sternenbilder, Alpenketten
formst du draus gleich Silhouetten,
kurz, in linearem Risse
schaffst du jegliche Kulisse.
'Wirklichkeit' zwar schaust du nie,
doch es jauchzt die Phantasie.
(Christian Morgenstern)